Weinphilosophie im Maxhof
Die Schieferböden dieser Steillagen werden seit dem Strukturwandel an der Mosel um die Jahrtausendwende mit modernen Weinbaugeräten (hydrostatische Aufsitzraupe, die bis zu 60 % Steigung bewältigt) bearbeitet. Die Weinlese erfolgt per Hand, die eine genaue Selektion der Trauben zulässt. Das „Terroir“, das neben der Sonne das wichtigste Kriterium für die Qualität des Weines ist beim Riesling der Schiefer des Rheinischen Schiefergebirges, das es nur an der Mosel und im Rheingau gibt aus dem Zeitalter des DEVON. Aus diesem Schiefer zieht die Rieslingrebe auf der Suche nach Wasser bis zu 8m tief wurzelnd, Mineralstoffe und Spurenelemente, die die Rieslingsäure ausmachen, die zum einzigartigen Charakter des Rieslingweines beiträgt. Alle anderen Rebsorten würden diese mineralische Rasse und Eleganz mit ihren eigenen Aromen überdecken.
Wichtig ist weiterhin die Südhanglage eines Weinberges, um die nicht so üppige Sonne in einem der nördlichsten Weinbaugebiete optimal auszunutzen. Und hier wiederum ist wichtig, ob der Wein aus dem oberen, mittleren oder unteren Teil des Weinberges stammt! Die Wärme speichert sich unten in der Senke und erlaubt einen früheren Austrieb und damit eine längere Reife der Trauben, was sich wiederum in den höheren Öchslegraden niederschlägt. Schlossberg oben oder unten kann bis zu 10 Grad Oechsle Unterschied ausmachen!
Aber der alles überragende Unterschied zu allen anderen Weinen dieser Welt ist die Rieslingsäure. Dieses Geschmackspotential erlaubt die Herstellung eines Weines mit nur 8 bis 9 % Alkohol. Normalerweise muß ein Wein 12/13 % Alc haben, um gut zu schmecken. Der Moselriesling schmeckt auch mit 8 %, da quasi der fehlende Alkoholgehalt durch die Rieslingsäure ersetzt wird. Die Säure muss natürlich harmonisch sein und aus vollreifen Trauben stammen, sonst ist es ein armseliger, säuerlicher Wein, der die Strümpfe stopft.
Die Herstellung dieser leichten Kabinett Weine bedarf eines besonderen Know-how's. Schonende Kelterung (auspressen der Trauben nicht bis zum letzten Tropfen = Mengenverlust), behutsame Gärführung (kühler Keller), damit keine Inhaltsstoffe durch eine stürmische Gärung verloren gehen, Ausbau im Eichenholzfaß, damit der Wein „atmen“ (in Kontakt mit Sauerstoff ) und die Säure sich glätten kann!